Rosenbauer war der Sohn eines Schreinermeisters und Möbelfabrikanten in Limburg. Schon während zweier Semester an der Technischen Hochschule Darmstadt 1907-1908 veröffentlichte er Zeichnungen in der Zeitschrift "Der Innenausbau". 1909-1911 besuchte er die Kunstgewerbeschule Frankfurt a. M. als persönlicher Schüler des Direktors und Landeskonservators Ferdinand Luthmer.
Die ersten Jahre als angestellter Architekt führten ihn 1911-12 zu Hans Ross (1873-1922), Architekt BDA in Neumünster-Kiel, und 1913-14 zu Henry Grell (1870-1937), Architekt BDA in Hamburg. 1912 war Rosenbauer Preisträger beim Wettbewerb des Werdandibunds: Seine Wohnhäuser waren auf der Bauausstellung Leipzig 1913 zu sehen.
Am Ersten Weltkrieg 1914-1918 nahm Rosenbauer als Leutnant teil.
1919-1923 war Rosenbauer Atelierchef bei Peter Behrens (1868-1940) in Neubabelsberg und Leiter der Baubüros in Wien, München, Oberhausen. Dort war er u. a. verantwortlich für die Beamtensiedlung Othmarschen der Deutschen Werft Hamburg, das Technische Verwaltungsgebäude der Farbwerke Höchst in Frankfurt, den Entwurf des Verwaltungsgebäudes der Rombacher Hütte Oberhausen und den Ausstellungsbau "Dombauhütte" auf der Gewerbeschau München.
1922 wurde Rosenbauer Assistent von Peter-Behrens an der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien, einen eigenen Lehrauftrag hatte er dort von 1922 bis 1923.
1923 wurde Rosenbauer, auf Vorschlag von Hermann Muthesius (1861-1927), an die „Städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule“ Stettin als Direktor und gleichzeitig als Leiter der Architekturabteilung berufen. Von der Einrichtung einer Klasse für Innenarchitektur und von der Einstellung eines Architekten als Direktor hatte Muthesius die Einstufung der Schule in einen höheren Rang abhängig gemacht. Wie er wollte auch Walter Riezler (1878-1965), der Direktor des Stettiner Stadtmuseums, die Wiederbelebung des Handwerks zum vollwertigen Zweig der Kunst (1). 1927 schrieb Riezler in einem programmatischen Aufsatz, es sei sehr wichtig, „eine bedeutende künstlerische Persönlichkeit für die Leitung der Schule zu gewinnen, und zwar wird es in der Regel doch wohl am besten ein schöpferischer Künstler sein, der nicht nur als Lehrer und Leiter der Schule tätig ist, sondern auch mit eigenen Arbeiten hervortritt.“ (2)
Nach der Einstellung mehrerer neuer Lehrkräfte, darunter Kurt Schwerdtfeger (1897-1966) und Else Mögelin (1886-1982), war 1930 der Umzug der Schule in einen Neubau, konzipiert von Rosenbauer und entworfen vom Stettiner Stadtbaurat Karl Weishaupt, ein Meilenstein in der Entwicklung. Die Schule nannte sich nun „Werkschule für gestaltende Arbeit (Kunstgewerbeschule)“. Als Lehrer kamen noch Vincent Weber (1902-1990) und Johannes Itten (1888-1967) als Gastdozent hinzu.
Währenddessen trat Rosenbauer immer wieder auch mit eigenen Arbeiten hervor, bis 1925 leitete er zudem weiterhin das Atelier von Peter Behrens in Neubabelsberg. 1930 war er Mitbegründer der Künstlergruppe „Das neue Pommern“.
Am 1.4.1934 wurde Rosenbauer als Direktor der Werkschule zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Bis zum Zweiten Weltkrieg konnte er als freischaffender Architekt noch einige Projekte realisieren. 1939-1943 leistete er seinen Wehrdienst in Stargard, durch einen Fliegerangriff wurden seine Wohnung und sein Atelier in Stettin zerstört.
Am Kriegsende zunächst in Limburg, lebte Rosenbauer, seit 1943 verheiratet, ab 1952 ständig mit seiner Familie in Nonnenhorn am Bodensee, ab 1961 in Tutzing am Starnberger See. Neben mehreren Kirchenentwürfen und der Gestaltung der Ravensburger Internationalen Ausstellung für christliche Kunst entstand nun eine Vielzahl von Zeichnungen und Linolschnitten, häufig zu landschaftlichen oder philosophisch-religiösen Themen.
Gregor Rosenbauer ist auf dem Neuen Friedhof in Tutzing bestattet, sein Nachlass wurde von der Familie 2012 an das Architekturmuseum der Technischen Universität München übergeben. Nach 1945 bis zu seinem Tode stand Rosenbauer im Briefwechsel u. a. mit Theodor Heuss, Walter Riezler, Kurt Schwerdtfeger, Vincent Weber.
(1) s. Kozinska, S. 223
(2) zit. n. Kozinska, S. 223